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Ort: Genf
Datum: Wettbewerb: 2010 Fertigstellung: 2018
Geschossfläche: 38’000 m2
Gebäudevolumen: 126’000 m3
Berrel Berrel Kräutler Architekten AG
Maurice Berrel, Raphael Kräutler
Team BBK/Herzog Architekten:
Projekt: Anouk Benon, João Bragança, Mathilde Brenner, Jennifer Caviezel, Samuel Häusermann (Projektleitung), Ulrike Köpke, Thomas Jouffe (Projektleitung), Maria Lampe, Noémi Necker, Jaime Rodriguez, Reto Thomet, Jens Ullersperger, Simon Weber, Sophie Wuest
Projektbeteiligte
In Zusammenarbeit mit Herzog Architekten
Bauherrschaft: Compenswiss, Ausgleichsfonds AHV/IV/EO
Landschaftsarchitektur: ORT AG für Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen: Ulaga Partner, BG Ingénieurs
Baumanagement: Tekhne SA
Haustechnik: BG Ingénieurs Conseil
Elektroingenieur: DSSA Dumont-Schneider
Signaletik: Kong + Dominique Berrel
Kunst am Bau: Carmen Perrin
Fotos: Eik Frenzel, Tonatiuh Ambrosetti, Adrien Barakat
0090Verwaltungsgebäude AHV Genf
Das ursprüngliche Verwaltungsgebäude der Ausgleichskasse der AHV an der Avenue Edmond-Vaucher in Genf wurde in den 1970er-Jahren errichtet. Weil das Gebäude sanierungsbedürftig wurde und der Bedarf an Büroräumen stark gestiegen war, wurde 2010 ein offener Wettbewerb für eine Erweiterung und Instandsetzung durchgeführt, den die Arbeitsgemeinschaft Berrel Berrel Kräutler Architekten / Herzog Architekten gewinnen konnte. Nach einer vierjährigen Bauzeit bei laufendem Betrieb, wurde das gesamte Gebäude im Sommer 2018 wieder in Betrieb genommen.
Die Erweiterung dockt als zehngeschossiger Baukörper direkt an das bestehende Gebäude an. Die spektakuläre Setzung des bestehenden Bürohochhauses inmitten des Parc des Franchises wird durch das direkte Anfügen des neuen schmalen Volumens beibehalten. Das erweiterte Gebäude ist nun nahezu doppelt so gross wie bisher und vereint unter seinem Dach rund 1000 Arbeitsplätze. Die Architekten haben Alt und Neu zu einem schlüssigen Ganzen miteinander verschränkt, indem sie die Qualitäten des Bestands gestärkt, ergänzt und weiterentwickelt haben. Das neue Volumen lehnt sich in seiner Ausrichtung, Massstäblichkeit und Materialität an den bestehenden Bau an. Die neue Fassade besteht aus vorfabrizierten Betonelementen und webt den Ausdruck des bestehenden Gebäudes in zeitgemässer Weise weiter.
Das einst offene und nun erweiterte Erdgeschoss wurde mit einer durchgehenden Sockelfassade verbunden und geschlossen. Es ist als offene und vielfältige Raumlandschaft mit Blick in den Park ausgebildet und beherbergt die Empfangsräumlichkeiten und das Restaurant. Im ersten Untergeschoss befindet sich ein grosser Schulungsbereich, der durch einen doppelgeschossigen Raum mit dem Erdgeschoss verbunden ist und über diesen belichtet wird. Diese beiden öffentlichen Etagen zeichnen sich durch ihre werthaltige Materialisierung der Böden in beigem Terrazzo und der Wände in dunklem Eichenholz aus.
Die Bürogeschosse wurden hingegen mit einfacheren Materialien in hellen Farbtönen ausgeführt. Einzig in den Neben- und Erschliessungsräumen in den Kernen kommen leuchtende, bunte Farben zum Einsatz. Die Arbeitsplätze sind entlang der Fassade in einer flexibel erweiter- und umnutzbaren Struktur angeordnet. Aus den Korridoren zwischen den Kernen ergeben sich abwechslungsreiche Ausblicke in alle Richtungen.