Berrel Kräutler Architekten Berrel Kräutler Architekten

Hallenbad Altstetten

Eingang
Badehalle
Badehalle
Blick vom neuen Steg
Situationsplan
Situationsplan
Erdgeschoss
Erdgeschoss
Beckengeschoss
Beckengeschoss
1. Obergeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
2. Obergeschoss
Querschnitt
Querschnitt
Längsschnitt
Längsschnitt
Ansicht Südwest
Ansicht Südwest
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Ort: Altstetten
Datum: Wettbewerb 2023, Fertigstellung 2029
Geschossfläche: 7’705 m2
Volumen: 34’327 m3

Berrel Kräutler Architekten AG
Maurice Berrel, Raphael Kräutler

Projekt: David Calvo Sabroso (Projektleiter), Tabea Fahr, Elena Pérez Borrell
Wettbewerb: Jennifer Koschack, Tom Lambrechts, Thomas Merz, Florian Schmid, Xavier Silva, Tilmann Weissinger, Sophie Wüst

Projektbeteiligte
Bauherrschaft: Stadt Zürich
Landschaftsarchitektur: Bryum GmbH
Bauingenieurwesen: Dr. Neven Kostic
Haustechnik: Kannewischer Ingenieurbüro
Fassadenplanung: Pirmin Jung
Visualisierungen: maaars

0305Hallenbad Altstetten

Der Charakter des bestehenden Hallenbad Altstetten ist geprägt von runden Sicht­beton­elementen, dem speziellen Hallen­dach und einer zeittypischen Farbigkeit. Diese Identitätsmerkmale verbunden mit ökologischen Bestrebungen, die den Erhalt von möglichst viel bestehender Bausubstanz bedingen, führt zu einer minimal­invasiven Strategie für die Erweiterung. Die Neubau­volumen nehmen die typische Architektur auf, die Bestands­fassaden werden mit Dämmung und vorvergrautem Holz verkleidet.

Funktionales Tragwerk – das im Bestand verbaute «MERO-System» ist ein flexibles, erweiterbares Raum­fach­werk­system das in den 70er- und 80er-Jahren grosse Verbreitung in Hallen­dach­konstruk­tionen fand. Die Erweiterung des Hallen­trag­werks kann entweder durch gebrauchte Teile dieses Systems oder gegebenen­falls durch eine Holz­trag­konstruktion umgesetzt werden.

Der Neubau besteht aus einer eleganten Kombination zwischen Massivbau und Raumfachwerk. Im bestehenden Massivbau sind minimale und punktuelle Eingriffe vorgesehen, um den neuen funktionellen Anforderungen zu entsprechen. Die tragende Struktur, die in einem Raster angeordnet ist, bleibt grundsätzlich intakt. Die Gesamt­stabilität wird ausserdem durch den Bau eines Stahl­beton­kerns verbessert. In diesem befindet sich die Treppe zur Sauna, die als Aufstockung konzipiert wird, in Kontinuität mit dem massiven Baukörper.

Die neu geschaffene Terrasse erweitert den Aussen­raum nach Westen und entlastet die Wiese von weiteren Nutzungen. Ähnlich den Rutschen dockt sie als «freies Element» an das Gebäude an. Eine grosszügige Sitztreppe holt die Badegäste von der Liegewiese ab. Sie dient als Tribüne, Treffpunkt und Plattform und bildet den Übergang zu Terrasse und Holzsteg, der quer durch die Halle schwebend, an die bestehende Galerie der Badehalle anknüpft und eine direkte Verbindung zwischen Gastronomie und Liegewiese schafft.

Der markante Haupteingang bleibt in seiner Form erhalten. Das Foyer wird durch den Abbruch der Wendeltreppen grosszügig. Ein neuer Treppenabgang zu den Garderoben schmiegt sich in die zweite Ausrundung der Fassade. Die Kasse wird an ihrer strategisch idealen, alles überblickenden Position erweitert. Nun findet auch der Bademeister hier Platz, wovon der Betrieb stark profitiert. Küche und Essensausgabe werden in den neuen Anbau verlegt, dies schafft Raum im Restaurant und einen besser nutzbaren Sitzbereich.


Nachhaltigkeitsaspekte

Wiederverwendung
Für jedes bestehende Element soll seine Wieder­verwendung in Betracht gezogen werden.

Materialisierung
Neue Hülle mit effizienter Dämmung und hinterlüfteter Holz-Verkleidung, extensive Begrünung, Grossflächige PV-Anlagen, bestehende gestalterische Konzepte werden fortgeführt.

Energiekonzept
Effizienter Umgang mit Primärenergie mit modernster Technologie mit möglichst einfachen und für den Betrieb optimal ausgerichteten Anlagen. Nutzung von Abwärme, bei Bedarf zusätzlich benötigte Wärme aus beispielsweise Fernwärme. Nach Minergievorgaben bzw.  Zusatz­anforderungen für Hallenbäder sind nebst der guten Gebäude­hülle umfangreiche Wärmerückgewinnungs­massnahmen sowie Mehrfach­nutzungen von Wasser vorgesehen. Wärme­rück­gewinnung bei der Lüftungsanlage mittels Platten­wärmetauscher und die Entfeuchtung durch eine Wärmepumpe. Der Gesamt­wärme­rück­gewinnungs­grad beträgt über 85%. Das häusliche und Duschen-Abwasser wird gesammelt, die Wärme mit einer Wärme­pumpe entzogenund für die Brauch­warm­wasser­erwärmung und Heizung genutzt.

Der Saunabereich erfährt durch die Verlegung auf das Dach eine erhebliche Aufwertung. Sowohl von den einzelnen Kabinen als auch von dem Aussen­deck mit den Kaltwasser­becken blicken die Besucher direkt auf den Uetliberg. Zudem ergeben sich viele Synergien durch die Nähe zur den Therapie- und Trainings­räumen.